Prof. Dr. Helge Bathelt Ma. über ADA MEE

(Auszug)

ADA MEE ist eine Künstlerin mit wachem Intellekt, weit weg von einer selbstreferentiellen Kunst, eine, die in Stuttgart und Karlsruhe Architektur studiert und als Diplomingenieurin abgeschlossen hat. Wohl deshalb auch ganz selbstverständlich ihr Umgang mit zeitgenössischer Technik durch beispielsweise computergestützte Bearbeitungen ihrer stets eigenen Fotografien oder durch Aufnahme von Bildcodes in ihre Arbeiten. Bei ihren Lithographien „Athalie“ und „Nackt“ zum Beispiel entschlüsselt eine App was die Supermärkte für Waren anbieten und was Vereine für Ideen oder Projekte ausgearbeitet haben. Neben traditionellen Anwendungen wie den eben erwähnten Lithographien, arbeitet ADA MEE auch mit Digitaldrucken, übermalt gerne Fotografien, malt aber auch gelegentlich expressiv – intensive Acrylbilder, wenn es ihrer Auffassung eines Themas entspricht. In ihren Tafelarbeiten genauso wie im plastischen Bereich spielen ihre Auffassungen ins Surreale hinein, wobei sie gerne eine naiv anmutende Linienführung wählt und damit eine Verletzlichkeit anzeigt, die ihre Themen – den Betrachter berührend – unmittelbar ansprechend machen. Die Umrisszeichnungen in zarter Linienführung in einer postpicassoesken Manier bestechen durch ihre sensible Selbstverständlichkeit und scheinen eine Sehnsucht nach einem Schönen ausdrücken zu wollen, das in dauernder Spannung zu einem Hässlichen der Wirklichkeit steht. Eben in diesem Kunstschönen liegt ein hoffnungsvolles Moment von Selbstrettung aus dem Negativen.